Lust auf etwas Theorie um sich verbessern?
Ja das ist nicht jedermanns oder jederfrau Sache! Es gibt jedoch ein paar Dinge die man wissen sollte und die einen auch definitiv schneller und sicherer machen können.
Schon mal was von „Vision“, „Weight transfer“, „Trail braking“ gehört?
Ohne zu Tief gehen zu wollen, hier ein paar Sätze zu diesen Begriffen.
Zunächst das wichtigste Thema: „Vision“ oder zu Deutsch Blickführung.
Wohin fährt das Auto? Natürlich – in die Richtung in die man lenkt.
Aber wohin lenkt man? Genau – in die Richtung in die man blickt!
Der Blick sollte grundsätzlich immer möglichst weit nach vorne gerichtet sein - nicht 10 Meter vor dem Auto auf die Straße und nicht starr fixiert auf den Vordermann. Hier hilft auch kurzzeitiges versetztes fahren, um bessere Sicht zu haben.
Fährt man auf eine Kurve zu, fixiert man den Bremspunkt, dann gleich den Scheitelpunkt (Apex) der Kurve, und dann sofort den Punkt an den man am Ausgang der Kurve treffen möchte.
Hört sich einfach an, bedarf aber einiger Übung um es konsequent über das gesamte Rennen durchzuhalten. Man verbessert sich jedoch dadurch beträchtlich.
Weight transfer – Lastwechsel
Ganz einfach formuliert: Hat man das Auto beschleunigt und fährt geradeaus, verteilt sich das Fahrzeuggewicht mehr oder weniger gleichmäßig auf alle vier Räder - je nachdem wo der Motor sitzt ein wenig mehr nach vorne oder hinten.
Das ändert sich:
Vor allem GT3 Fahrzeuge, benötigen eine stabile Plattform um die Aerodynamik ans Arbeiten zu bringen. Gewichtsverlagerungen machen den Boliden instabil. Wer in einer Kurve ständig am Lenkrad korrigiert und/oder bremst und wieder Gas gibt, erntet ein instabiles Fahrverhalten, weil sich ständig die Balance des Wagens verändert.
Man kann sich aber die Auswirkungen dieses weight transfers auch zu Nutzen machen.
Beim Bremsen wird das Auto leicht auf der Hinterachse. Bremst man etwas in die Kurve hinein
(=Trail braking) dreht es stärker ein. Das muss gut dosiert werden, da ab einem bestimmten Punkt die Vorderreifen nicht mehr Brems- und zusätzlich Seitenführungskräfte übertragen können – man rutscht geradeaus.
Der Trick: Bremse beim Einlenken gefühlvoll erst leicht, dann ganz lösen. Dazu etwas sanftere Lenkbewegungen.
Gibt man beim Beschleunigen nach oder schon in der Kurve zu früh oder zu abrupt Gas, kann man sich drehen – klar (Übersteuern oder genau: Power overstear). Je nach Setup und vor allem bei schnelleren langen Kurven kann man aber auch Untersteuern bekommen (das Fahrzeug schiebt geradeaus). Da sich das Gewicht beim Beschleunigen auf die Hinterachse verlagert, wird die Vorderachse leicht und verliert Seitenführung. Gegen dieses Untersteuern hilft entweder späteres, besser aber dosiertes Betätigen des Gaspedals.
Wenn man das Prinzip des Lastwechsels erst mal verstanden hat, kann man das Fahrverhalten seines Fahrzeuges in den verschiedenen Phasen einer Kurve besser einordnen sowie eigene Fehler beim Lenken, Bremsen und Gas geben erkennen und beseitigen.
- WIRD FORTGESETZT -
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- beide leider nur in Englischer Sprache -
Aris.Drives
Ein Kanal eines Mitentwicklers der Firma Kunos, der mit dem Wissen eines Insiders, unzählige Fragen
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Driver61 / Driver61 Sim Racing
Ein Renn-Instruktor mit vielen nützlich Tipps, die auch beim SimRacing äußerst hilfreich sind.